Frauen BOL // HSG Herborn/Seelbach : TUS Waldernbach 26:23 (14:11)

Im letzten Spiel des Jahres 2017 besiegen die Bezirksoberliga-Handballerinnen der HSG Herborn/Seelbach den TUS Waldernbach mit 26:23 und überwintern 11:9 Punkten auf dem 5. Tabellenplatz. Vor dem Spiel mussten sich HSG Trainerin Sabine Debus und TUS Trainer Mathias Heumann zunächst jedoch darum kümmern, dass die Partie überhaupt stattfinden konnte, denn wie schon so oft in dieser Saison, erschien kein Schiedsrichter in der Herborner Sporthalle . Offiziell hätte die Partie von Eva Takaks geleitet werden sollen, wieso diese nicht in Herborn eintraf, konnte man auch nach der Partie nicht in Erfahrung bringen. Nach kurzer Absprache hatte man mit HSG Spieler Finn Müller einen Schiedsrichter gefunden, der sich bereit erklärte die Partie zu leiten und dies auch souverän tat.

 

Trotz der immer noch aktuellen Personalsorgen wussten die Herborn/Seelbacherinnen gleich zu Beginn der Partie mit schnellem Angriffsspiel zu gefallen und setzen sich gleich mit 2:0 in Führung. Aufbauspielerin Connie Nießmann agierte geschickt von der Mittelposition, wovon in erster Linie Mitspielerin Lea Dietz profitierte, die immer wieder die Lücken der Gästedeckung fand und bereits im ersten Durchgang 6 ihrer insgesamt 11 Tore erzielte. Nach einem kurzen Zwischenspurt sorgte Anna-Sophie Kohl mit ihrem Tor zum 10:4 für einen ersten 6-Tore Vorsprung der Bärenstädterinnen.
Doch die Gäste aus Waldernbach setzen nach und hatten sich beim 13:9 durch Michele Keller wieder heran gearbeitet. Nachdem Connie Nießmann per Strafwurf zum 14:10 getroffen hatte, erzielte Celia Scherer auf Waldernbacher Seite mit dem 14:11 den letzten Treffer der ersten Halbzeit.
Nach gut einer Minute der zweiten Halbzeit traft Nießmann erneut von der 7-Metermarke zum 15:11. Doch dann hielten sich die HSG-Spielerinnen plötzlich nicht mehr an die taktischen Vorgaben, die in der Halbzeit besprochen wurden. „Wir haben zu diesem Zeitpunkt viel zu früh und unvorbereitet abgeschlossen. Das war total unnötig, zumal wir genau das in der Halbzeit besprochen hatten“, war HSG Coach Sabine Debus auch wenig begeistert vom Beginn der zweiten Halbzeit. Doch nach dem kurzen Blackout fand der HSG-Angriff den roten Faden wieder. Lea Dietz und Anna-Sophie Kohl erzielten drei Tore zum 18:15 und HSG-Keeperin Julia Frank sorgte mit ihren gehaltenen Strafwürfen dafür, dass sich die HSG wieder einen kleinen Vorsprung erspielen konnte. Dies schien die Gastgeberinnen nun zu beflügeln und mit dem zweiten Zwischenspurt in diesem Spiel hatte die HSG beim 24:17 in der 46. Spielminuten die Vorentscheidung besiegelt. Die HSG-Abwehr rührte jetzt hinten Beton an und auch die Keeperinnen Yvonne Sonnenberg und Nina Kräger waren nur schwer zu überwinden.
Zwar konnten die Waldernbacherinnen in der Schlussphase noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben, doch letztlich an dem verdienten Sieg der Herborn/Seelbacherinnen nichts mehr ändern. So hieß es dann am Ende 26:23 für die HSG, die sich damit auf Platz 5 ansiedelt und mit einem Punkt Rückstand direkt hinter den Damen des TUS Waldernbach in der Tabelle überwintert.
„Ein Sieg zum Jahresabschluss ist natürlich immer schön. Jetzt müssen wir schauen, dass wir in der Winterpause ein wenig regenerieren und auch unsere Verletzten und Kranken zum neuen Jahr wieder fit sind. Insgesamt bin ich mit der Hinrunde soweit zufrieden, auch wenn wir ein paar Punkte liegen gelassen haben“, blickt HSG-Coach nach dem Spiel positiv in das nächste Jahr.

 

Schiedsricheransetzungen im Bezirk Gießen:

 

Zu der derzeitigen Schiedsrichtersituation musste Debus allerdings auch noch ein paar Sätze los werden: „Ich finde es derzeit wirklich nicht befriedigend, dass bei so vielen Spielen keine Schiedsrichter kommen und die Spiele dann von Trainern, Betreuern oder sonstigen Anwesenden Sportkameraden geleitet werden müssen. Das hat in der Hinrunde bei uns schon fast jede Mannschaft betroffen und wenn man sich bei den anderen Vereinen umhört, ist das da auch nicht anders. Mathias und ich haben uns heute schnell einigen können und auch jemanden gefunden, der die Leitung des Spiels übernommen hat, aber das läuft ja nicht immer so unproblematisch ab. Wir hatten über viele Jahre hier keinerlei Probleme und aktuell alleine in der Hinrunde schon so viele „Ausfälle“ bei uns. Da muss man auf Seiten des Bezirks nun auch mal tätig werden. Ich bin selbst Schiedsrichter und weiß von der Problematik, die hier seit Beginn der Saison besteht. Aber das kann auch nicht weiter auf dem Rücken der Vereine ausgetragen werden, da muss  der Bezirk jetzt mal tätig werden. Die Schiedsrichter sind ja vorhanden, aber irgendwie scheint es hier doch erhebliche Probleme bei der passenden Ansetzung zu geben, wenn Spiele einfach nicht geleitet werden. Oder es kommt ein Schiedsrichter, der noch nie ein Spiel der Frauen BOL gepfiffen hat und keine Zugangsdaten zum elektronischen Spielbericht hat. Da muss man sich dann als Trainer/Betreuer vor dem Spiel mit solchen Sachen auseinander setzen, obwohl man ja nun wirklich andere Aufgaben vor einem Spiel hat.“