Ein Punkt und ein Tor in der zweiten Halbzeit – damit können die Bezirksoberliga Handballerinnen der HSG Herborn/Seelbach am Samstag aus der Partie gegen die direkte Konkurrenz aus Gettenau/Florstadt alles andere als zufrieden sein.
Dabei verlief die erste Halbzeit vielversprechend und man hatte die Gäste aus der Wetterau eigentlich voll im Griff.
Aus einer sehr gut agierenden Deckung heraus und mit einer bärenstarken Yvonne Sonnenberg im Tor der HSG hatten die Schützlinge von Trainerin Sabine Debus im ersten Durchgang mit den Gegnerinnen keine Probleme und konnten sich nach 30 Minuten über einen komfortablen Vorsprung von 6 Toren freuen.
„Wir haben in der ersten Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt, waren in der Defensive sehr gut auf die körperlich überlegenen Gäste eingestellt und hatten vor allem konditionell die bessere Mannschaft“, war Coach Debus zumindest mit den ersten 30 Minuten der Partie zufrieden. Was dann allerdings in den folgenden 30 Minuten im HSG-Angriff passierte, bezeichnete Debus in ihrer 40-jährigen Handball-Tätigkeit als absolutes Kuriosum.
Kein einziger Treffer gelang den Gastgeberinnen aus dem Spiel heraus, obwohl die Möglichkeiten da waren. Das Tor der Gäste schien wie vernagelt, was zwar auch der gegnerischen Torhüterin geschuldet war, aber in erster Linie auch an den vielen vergeben Chancen der Bärenstädterinnen lag. Gegenstöße, freie Chancen und 7-Meter wurden reihenweise vergeben und brachten die Gettenau/Florstädter Spielgemeinschaft unverhofft wieder ins Rennen. Zwar gelangen den Gästen auch nur 7 Tore im zweiten Spielabschnitt, was ja eigentlich für die Herborn/Seelbacher Abwehr und Torfrau spricht, doch reichten diese Tore, um am Ende mit einem Punkt nach Hause fahren zu können.
„Dass einem in 30 Minuten kein einziges Feldtor gelingt, haben wir wirklich noch nie erlebt, zumindest nicht in der Bezirksoberliga. Das kann man mal in der E-Jugend sehen, aber im Aktivenbereich sicherlich nicht“, konnten sowohl Trainerin Sabine Debus, als auch Betreuerin Sabine Mederer den Spielverlauf in der zweiten Hälfte kaum glauben. „Natürlich macht das niemand mit Absicht, aber so etwas ist schon mehr als ärgerlich, wenn man bedenkt, dass wir durch eine wirklich gute Defensivleistung die Gegnerinnen bei 13 Toren gehalten haben und dann vorne nichts rein bekommen.“ Da konnte sich selbst Anna-Marie Arch nicht über den vor ihr verwandelten Strafwurf in der zweiten Halbzeit freuen, der immerhin 100% der erzielten Tore im zweiten Abschnitt darstellte.
„Schnell abhaken“ lautet die Devise der Herborn/Seelbacherinnen, die nun im nächsten Heimspiel gegen die HSG Mörlen auf einen sicherlich stärkeren Gegner treffen werden und jetzt gefordert sind auch im Angriff wieder zu ihrer Stärke zurück zu finden. „Eine Steigerung der Torausbeute in der zweiten Halbzeit ist sicherlich zu realisieren“, nahm auch Coach Debus das Ganze nach ein paar Stunden Abstand zum Spiel wieder von der lockeren Seite.