Mit einer unnötigen Heimniederlage am vergangenen Spieltag hat die WJC der HSG Herborn/Seelbach am letzten Freitag wichtige Punkte liegen gelassen. Die Partie musste aufgrund von überschneidenden Trainingsmaßnahmen des Bezirks mit der ursprünglichen Spielansetzung in die gemeinsame Trainingseinheit mit der WJD verlegt werden.
Zunächst schienen die vielen Trainingseinheiten zum Thema „Ballkontrolle und schnelles Spiel“ Früchte getragen zu haben, denn die Herborner Mädels gingen gleich zu Beginn der Partie durch Charlotte Renner und Eleni Jost mit zwei Toren in Führung. Kleine Unsicherheiten in der Abwehr nutzte Grünberg/Mücke jedoch sofort aus, holte auf und legte sogar mit 2:3 vor. Unbeirrt vom Rückstand nahm Spielmacherin Mia Keiner nun das Heft in die Hand, glich aus und brachte, auch nach zwei Toren Rückstand, immer wieder ihre eigenen Mannschaftskameradinnen ins Spiel, sodass Paula Löhr in der 8. Minute vom Kreis aus den 6:6 Ausgleich erzielte. Der Knoten der vergangenen Wochen schien endlich geplatzt, denn die Mädels aus der Bärenstadt spielten nunmehr frei auf und legten auch nach starken Aktionen der Grünbergerinnen und einer eigenen Zeitstrafe bis zur 19. Minute immer wieder vor (14:12). Dazu trugen auch wieder einige sehenswerte Paraden von Herborn/Seelbachs Torfrau Lara Ulusoy bei. Leider verletzte sich Lil Sturm im Laufe dieser Phase bei einer Aktion von Rechtsaußen, die auch zu einem Siebenmeter führte, sodass sie ihre Mannschaft fortan nicht mehr schmerzfrei unterstützen konnte.
Das Team-Timeout der Gäste in der 20. Minute brachte nun noch einmal zusätzlich Spannung in die Partie. Während Grünberg gleich dreimal einnetzte (14:15/ 23. Minute), konnten die Gastgeberinnen keine Treffer erzielen. Nichts schien in dieser vier Minuten andauernden Phase gelingen zu wollen, bis Paula Löhr ihrem Team mit zwei Einzelaktionen in der 24. Minute doch noch die erleichternde Führung (16:15) zur Halbzeit brachte.
In der Kabine lobte das Trainerteam Nießmann/Arch die gelungene Umsetzung der Trainingsinhalte, appellierte jedoch, in der zweiten Halbzeit nicht nachzulassen. Wieder auf dem Feld schien die Achse Keiner-Löhr-Renner-Jost diese Vorgabe gleich umzusetzen und legte über 20:16 bis zur 30. Minute mit 21:17 vor. Nach einer Zeitstrafe der Gäste kamen diese jedoch wiedererstarkt zurück in die Partie, glichen in der 36. Minute vom 7-Meter-Punkt aus und gingen durch eine gut aufgelegte Alena Hopp in Führung. Auf Seiten der Herbornerinnen gab es nun zunehmend technische Fehler und Ballverluste. Die Kräfte reichten offensichtlich nicht aus, denn auch die Abwehr stand nicht mehr kompakt - weder im Pari noch in Unterzahl sodass es immer wieder klingelte. Eine weitere Zeitstrafe (39.) gegen die Gastgeberinnen führte deshalb zur ersten 2-Tore-Führung der Grünbergerinnen seit Beginn der Begegnung. Während die Gäste um Alena Hopp jetzt nochmal aufdrehten, schien bei den Mädels aus der Bärenstadt die „Luft raus“ zu sein. Mia Keiner markierte zwar den Anschlusstreffer zum 24:25 (41.), doch konnte die HSG anschließend auch nicht die Überzahl nutzen, die sich aus einer Zeitstrafe der Gäste ergab. Ein letztes Aufbäumen von Charlotte Renner zum 25:27 (43.) und Paula Löhr, die in der 45. Minute einen Siebenmeter zog, den Renner zum 26:28 verwandeln konnte, war für einen Sieg offensichtlich zu wenig. Das änderte auch die Auszeit der Gastgeberinnen nicht mehr, sodass Grünberg/Mücke die letzten Treffer zum 26:30 markierte.
„Die Niederlage ist ärgerlich und hätte so nicht sein müssen. Nach den vergangenen Wochen ist es aber wichtig, dass die Mädels gezeigt haben, was in ihnen steckt und dass sie endlich mal über weite Strecken einen soliden Handball gespielt haben. Langsam werden sie zu einer Mannschaft. Jetzt müssen wir das nur noch 50 Minuten lang umsetzen und nicht nach 40 damit aufhören!“, war sich das Trainergespann Nießmann/Arch nach der Partie einig.
Beginnen kann das Team der HSG Herborn/Seelbach damit bereits am kommenden Samstag auswärts gegen die JSGwC Leihgestern/Linden um 15 Uhr.
Für die HSG spielten und trafen:
Lara Ulusoy (Tor), Hanna Hartmann, Hannah Jäger, Eleni Jost (4), Mia Keiner (6), Lil Sturm, Paula Löhr (6), Charlotte Renner (7/2), Emma Hampl (1), Alissa Göbel (2), Leana Georg, Lilly Martin, Lena Theis und Annika Schönberger.